Digitale Technologien im Kinderzimmer
Wie Smart-Devices den Alltag der Jüngsten prägen (Juli 2024)
Die Welt der Kleinkinder wird zusehends digitaler, das bestätigt die jüngste miniKIM-Studie 2023, die der Medienpädagogische Forschungsverband Südwest (mpfs) in enger Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), der Medienanstalt Rheinland-Pfalz sowie dem Südwestrundfunk (SWR) durchgeführt hat. Bei der Untersuchung wurden 600 Haupterziehende nach dem Medienverhalten ihrer Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren befragt und die Ergebnisse geben aufschlussreiche Einblicke in die aktuellen Trends.
Es zeigt sich, dass klassische Bücher nach wie vor hohe Beliebtheit genießen, jedoch ein signifikanter Anstieg im Besitz von Tablets, Smartphones und Smart-TVs zu beobachten ist. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass bereits jedes zehnte Kind in der genannten Altersgruppe über ein eigenes Smartphone verfügt. Die Nutzung digitaler Medien ist ebenfalls weit verbreitet: Mehr als die Hälfte der befragten Eltern (53 %) teilen mit, ihre Kinder würden zumindest gelegentlich Smartphones nutzen, und 22 % gehen davon aus, dass dies mindestens wöchentlich geschieht.
Angebote im Bereich Medienkompetenz
Diese Entwicklungen verlangen nach einer verantwortungsbewussten Medienbildung, welche die Exper*tinnen des Euregionalen Zentrums für digitale Bildung bereits seit vielen Jahren ernst nehmen. Mit speziellen Qualifizierungsreihen wie dem Zertifizierungskurs „Medienkompetente KiTa“ bereiten sie pädagogische Fachkräfte auf die Herausforderungen der digitalen Welt vor. Die Notwendigkeit hierfür wird durch die Studie unterstrichen: Über 90 % der Haupterziehenden äußern Bedenken hinsichtlich der Gefahren des Internets für Kinder, doch nur etwa die Hälfte kennt Schutzmaßnahmen wie Filterprogramme.
Herausforderungen gemeinsam angehen
Die Wichtigkeit der Bildungseinrichtungen bei der Vermittlung von Medienkompetenz ist unbestritten, wobei 48% der befragten Eltern diesen eine wichtige Informationsrolle zuschreiben. Dies setzt voraus, dass Fachkräfte den Eltern und ihren Bedenken informiert und kompetent begegnen. Ermutigend ist, dass 41 % der befragten Eltern angeben, dass Medienerziehung in den Bildungseinrichtungen ihrer Kinder „häufig“ oder „gelegentlich“ ein Thema ist, wohingegen 33 % von „selten“ sprechen und leider fast ein Fünftel dies komplett verneinen.
Angesichts dieser Zahlen wird klar, dass wir vor einer wichtigen Herausforderung stehen: der Schaffung sicherer und fördernder digitaler Umgebungen für die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft.
Die Ergebnisse der Studie können Sie hier abrufen: https://www.lfk.de/fileadmin/PDFs/Publikationen/Studien/miniKIM-Studie/mini-kim-studie-2023.pdf
Als Kita in der Region Aachen können Sie sich kostenlos zur Qualifizierungsreihe „Medienkompetente KiTa“ anmelden. Melden Sie sich gerne direkt bei der Referentin für Medienbildung Frau Szkodzinski und vereinbaren Sie einen Qualifizierungstermin: jessica.szkodzinski@mail.aachen.de.
Lara Langfort-Riepe
Über die Autorin: In der Abizeitung stand bei Berufswunsch: Irgendwas mit Medien für Kinder! Denn schon während ihrer Schulzeit berichtete Lara als rasende Reporterin für junge Menschen. Nach einem wissenschaftlichen Magisterstudium in Greifswald und Münster mit den Schwerpunkten Kindermedien, Medienbildung und Recht sowie einem Fernseh-Volontariat in Köln waren die Kindernachrichtensendung logo! genau wie der Kinderkanal KIKA und die Film- und Fernsehschule in Hamm wichtige Stationen in ihrem beruflichen Leben. So ist es kaum verwunderlich, dass Lara ein großes Faible für die Filmbildung hat. Seit dem Jahr 2016 leitet sie das Euregionale Zentrum für digitale Bildung.
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