EMZ on Tour
#DeutschlandDigital im Haus der Geschichte (November 2023)
Seit März 2023 kann man im Haus der Geschichte in Bonn die Ausstellung #DeutschlandDigital besuchen und die digitale Revolution begleiten. Am 14.11.2023 hat sich auch das Team des Euregionalen Medienzentrums auf den Weg gemacht, um sich auf die Reise der Digitalisierung in Deutschland als historischen Prozess mit internationalen Bezügen zu begeben. Ein Teamtag, der ganz nach dem Geschmack der Medienexpert*innen aus Aachen war. Genau wie die Daueraustellung ist auch die Sonderausstellung kostenlos. Am Eingang wird man mit einer Chipkarte ausgestattet, die den Besucher*innen an verschiedenen Stationen Portale in eine digitale Welt eröffnet. Die Ausstellung selbst ist in die drei Bereiche Arbeit, Privatleben und Gesellschaft unterteilt. Dabei werden sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen der Digitalisierung in den Blick genommen.

Super Mario und Pac Man geben sich die Hand
Super Mario und Pac Man, die Ausstellung zeigt im Bereich Gaming auch Retro-Spiele, die ihren Ursprung in den 80er Jahren haben. Dass Videospiele noch heute eine sehr große Anziehungskraft auf Menschen ausüben, können die Besucher*innen einer interessanten Statistik entnehmen: Wer hätte gedacht, dass gerade Menschen im Alter von 50 bis 59 Jahren am liebsten am PC, der Konsole oder dem Handy daddeln. Bei den 60 bis 69-Jährigen sind es immerhin noch 10% und bei den 10 bis 19-Jährigen schon 16%. Die Ausstellung zeigt aber nicht nur Meilensteine der Spieleentwicklung, sondern bietet auch zahlreiche Möglichkeiten, in Themenfeldern wie Programmierung und Modellierung auszuprobieren und mitzumachen. An einer Station lässt sich so ein Roboter steuern, an der nächsten können Fake News selbst erstellt werden und an einer weiteren bezahlen die Besucher*innen bequem mit Kryptowährung. Die Ausstellung überzeugt und lässt sich in etwa zwei Stunden aktiv erleben. Anschließend sollte unbedingt die kleine Fotoausstellung in der U-Bahnstation eine Etage tiefer besucht werden.
Fotoausstellung: Schattenseiten der Digitalisierung
Der Dokumentarfotograf und Politikwissenschaftler Kai Löffelbein zeigt in seiner eindrucksvollen Fotoausstellung, was mit dem Elektroschrott der digitalisierten Welt (das sind jährlich immerhin mehrere Millionen Tonnen) passiert. Die Recherchen führen ihn dabei von Ghana, über China nach Neu-Delhi. Um sich die teuren Wiederverwertungsprozesse zu sparen, werden Elektrogeräte in ebendiesen Ländern mit äußerst gesundheitsgefährdenden Methoden zerlegt. Der Schrott stammt dabei überwiegend aus Europa und den Vereinigten Staaten. Die Fotos schockieren zutiefst und stimmen die Expert*innen des Medienzentrums nachdenklich. Erst mit der Dokumentation im Untergeschoss lässt sich ein ganzheitlicher Blick auf das Thema der Digitalisierung werfen.

Neugierig geworden? Die Ausstellung #DeutschlandDigital im Haus der Geschichte in Bonn kann noch bis zum 4.02.2024 kostenlos besucht werden. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Lara Langfort-Riepe
Über die Autorin: In der Abizeitung stand bei Berufswunsch: Irgendwas mit Medien für Kinder! Denn schon während ihrer Schulzeit berichtete Lara als rasende Reporterin für junge Menschen. Nach einem wissenschaftlichen Magisterstudium in Greifswald und Münster mit den Schwerpunkten Kindermedien, Medienbildung und Recht sowie einem Fernseh-Volontariat in Köln waren die Kindernachrichtensendung logo! genau wie der Kinderkanal KIKA und die Film- und Fernsehschule in Hamm wichtige Stationen in ihrem beruflichen Leben. So ist es kaum verwunderlich, dass Lara ein großes Faible für die Filmbildung hat. Seit dem Jahr 2016 leitet sie das Euregionale Zentrum für digitale Bildung.
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