Sprache und digitale Medien
Die Freude an Sprache und Sprechen wecken und fördern (März 2023)
Dank Sprache können sich Kinder anderen mitteilen, sich mit ihnen austauschen und Beziehungen eingehen. Für die Unterstützung der Sprachentwicklung ist der Austausch mit den pädagogischen Fachkräften als sprachliche Vorbilder sehr zentral – doch auch der gezielte und begleitete Einsatz digitaler Medien kann hierbei fördernd wirken. Digitale Medien können eine Vielzahl von multimedialen Ressourcen (z. B. Audio-, Foto- und Videoaufnahmen, Geschichten und Spiele) bereitstellen und diese Ressourcen können Kindern helfen, ihre Sprachkenntnisse auf eine unterhaltsame und kreative Weise zu verbessern und ihre Lernmotivation zu erhöhen.
Der Einsatz digitaler Möglichkeiten in der Unterstützung und Förderung der Sprache der Kinder ist riesig. Beispielsweise lässt sich durch gezielte Aktivitäten in der Kita, wie einem klassisches Fotorätsel, eine einfache Situation für neue Sprachanlässe schaffen. Eine extreme Nahaufnahme eines Details z.B. eines Feuerlöschers kann dazu genutzt werden, um sich diesen Gegenstand und der Thematik rund um Feuer, Hitze, Feuerwehr, etc. anzunähern. Dabei kann gemeinsam in der Gruppe auf die Erfahrungen und Gefühle der Kinder eingegangen werden. Der Lerneffekt wird gerade in der Phase der Sprachentwicklung verstärkt, wenn ein sprachliches Miteinander entsteht.
Prinzipiell kann Sprachbildung immer und überall gelebt werden und es sind alle Situationen für die Sprachbildung geeignet. Medien besitzen bereits für die Kleinsten eine hohe Anziehungskraft und da Kinderwelten gleich Medienwelten sind, ist es folgerichtig diese auch pädagogisch sinnvoll so zu nutzen, um Sprachanlässe zu schaffen und den Spracherwerb zu fördern.
Eine klassische Situation in der Kita ist zum Beispiel die Bilderbuchbetrachtung, welche mithilfe von interaktiven Bilderbüchern, einem Tablet und einem Apple TV leicht auf eine große Projektionsfläche gebracht werden kann, damit die Kommunikation und der Austausch mit mehreren Kindern stattfinden kann. Über die Bildungsmediathek NRW können Sie dafür Onilo nutzen. Dort finden Sie animierte Kinderbücher mit interaktiven Zusatzmaterialien, die Sie als pädagogische Fachkräfte nutzen können. Weitere Informationen zu Onilo finden Sie unter: www.bildungsmediathek-nrw.de.
Aber auch bei alltäglichen Abläufen wie dem Kita-Speiseplan kann das Sprechen gefördert werden. Neben den selbstfotografierten Fotos des Gerichts könnten zum Beispiel besprechbare Buttons akustisch das Tagesgericht in mehreren Sprachen abspielen. Plötzlich auftauchende Situationen z. B., wenn ein Kind von einer Sendung erzählt, können ebenfalls genutzt werden, um zum Sprechen anzuregen. Wichtig ist dabei immer, dass pädagogische Fachkräfte die Situationen mit ihren Fragen und Impulsen bereichern.
Digitale Medien sollen vor allem im frühkindlichen Bereich immer in Verbindung mit persönlicher Interaktion und Betreuung genutzt werden. Die pädagogischen Fachkräfte und die Eltern müssen sicherstellen, dass Kinder auch in persönlichen Interaktionen ihre Sprachkenntnisse verbessern und ihre Fähigkeiten in der Praxis anwenden können. Um die Sprachentwicklung zu unterstützen, sollten Medien als Impuls zum thematischen Ergänzen von Interessen eingesetzt werden. Die gemeinsame Interaktion zählt. Es ist wichtig, dass auch in der Kita darüber gesprochen wird, was auf einem mobilen Endgerät gemacht werden kann, warum die Mama das Handy über den Tag verteilt nutzt, oder warum Medienheld*innen so wichtig sind.
Am 27.04.2023 referiert die Medienpädagogin Jessica Szkodzinski in dem Workshop „Sprache & Medien“ über viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien mit dem Ziel, bei Kindern die Freude an Sprache und Sprechen zu wecken und zu fördern. Dabei wird der Umgang mit (Bilder-)Büchern, Geschichten, Erzählungen und Reimen genauso in den Blick genommen wie die Schaffung von Sprachanlässen. Melden Sie sich über unsere Internetseite unter „Veranstaltungen“ zu dem Onlineseminar an.
Über die Autorin: Jessica Szkodzinski ist seit Juli 2022 als Referentin für Medienbildung im Euregionalen Medienzentrum tätig, beschäftigt sich vordergründig mit der Medienkompetenzförderung der Jüngsten und ist mit den vielfältigen Medienthemen im frühkindlichen Bereich bestens vertraut. Dazu gehört auch die Durchführung der „Medienkompetenten KiTa“-Qualifizierung. Ihr Know-how im Bereich der Medienwissenschaft und der Medienpädagogik vermittelt sie leidenschaftlich gerne in diversen Schulungen und Beratungen an pädagogische Lehr- und Fachkräfte, Bildungseinrichtungen sowie Bildungsträger. Sie ist ebenfalls Trainerin für die Qualifizierung von Internet-ABC-Lehrkräften.
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