Zukunft gestalten im #placetobe(e)

Euregionales Zentrum für digitale Bildung erhält innovative Technologien vom Land NRW (Dezember 2024)

  • Das Land NRW stattet Medienzentren mit Technologien für eine moderne Bildungsarbeit aus, darunter 60 VR-Brillen, Drohnen, Robotik, assistive Technologien und eine Stickmaschine für die Region Aachen.
  • Im Zentrum für digitale Bildung schon heute den Unterricht von morgen erproben: Neue Lehr- und Lernszenarien bereiten Schülerinnen und Schüler auf die digitale Welt vor.
  • Neben klassischen Unterrichtsmaterialien können digitale Medien komplexe Lerninhalte erlebbar machen.   

Wie der Unterricht von morgen aussehen kann, können Schulen und außerschulische Einrichtungen bald im Euregionalen Zentrum für digitale Bildung der Stadt Aachen, der StädteRegion Aachen und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens erproben. Das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen stellt in Kooperation mit den Kommunalen Medienzentren innovative Technologien zur Verfügung, die den Schulen dabei helfen, zeitgemäße Lehr- und Lernszenarien zu gestalten. Begleitet werden diese von konkreten Anwendungskonzepten des Bildungszentrums. Ob Drohne, 3D-Druck oder VR-Brille – diese digitalen Werkzeuge können künftig im MediaLab getestet und einzelne Geräte wie VR-Brillen auch direkt ausgeliehen werden.           

Hereinspaziert in den #placetobe(e)

Die 60 VR-Brillen und neueste Maker-Technologien werden aus Mitteln des DigitalPakt Schule finanziert. Das Euregionale Zentrum für digitale Bildung ergänzt diese Technik durch eigene Robotik, Platinen und digitale Werkzeuge und öffnet das Angebot auch für den außerschulischen Bildungsbereich. „Die innovativen Technologien machen unser gemeinsames Zentrum für digitale Bildung zu einem modernen Innovationslabor in der Region und ermöglichen einen zukunftsweisenden Medieneinsatz“, begrüßt Markus Terodde, Dezernent für Bildung, Jugend und Strukturentwicklung der StädteRegion Aachen, das Landesprojekt. 

60 VR-Brillen warten auf den Einsatz in den Schulen (© Anna Metzger/EZdB)

Ein neu konzipierte Erlebnisraum im Depot in Aachen, der sogenannte #placetobe(e), bietet Lehr- und Fachkräften aus dem euregionalen Einzugsgebiet einen spannenden Einstieg in digitale und virtuelle Bildungswelten. Der Name ist Programm: Im #placetobe(e) werden die oft gegensätzlichen Bereiche Technik und Natur pädagogisch sinnvoll miteinander verknüpft. An verschiedenen Stationen wird praxisnah vermittelt, wie mit innovativen Technologien sensible Prozesse in Flora und Fauna und komplexe Naturphänomene erlebbar gemacht werden können. Eine digitale Pinnwand bietet weiterführende Lehr- und Lernmaterialien sowie eine Verknüpfung zu heimischen Naturräumen wie dem Hochmoor Hohes Venn und verschiedenen regionalen Projekten. Viele der Technologien können von Bildungseinrichtungen auch ausgeliehen werden. Das Zentrum für digitale Bildung und die Medienberatenden des Landes NRW entwickeln dazu derzeit begleitende Qualifizierungsprogramme, die verschiedene Fächer und pädagogische Ansätze einbeziehen.          

Investitionssicherheit und durchdachte Unterrichtskonzepte

Auch die elf Schulträger*innen der Region profitieren von dem zukunftsweisenden Projekt. „Durch die Erprobung neuer Technologien im Unterricht können die Schulen herausfinden, welche digitalen Geräte und Anwendungen sich für die Schul- und Unterrichtsentwicklung eignen und welche nicht“, so Heinrich Brötz, Beigeordneter der Stadt Aachen für Bildung, Jugend und Kultur. Investitionen, z.B. über einen möglichen DigitalPakt Schule 2.0, können so zielgerichteter erfolgen.

Denn dass digitale Medien klassische Unterrichtsmaterialien nicht per se ersetzen können, zeigt sich gerade in den hochdigitalisierten Bildungssystemen von Ländern wie Schweden. Dort warnen Forschende davor, dass die Lernkompetenz durch die starke Digitalisierung insgesamt abnimmt. Lara Langfort-Riepe, Leiterin des Euregionalen Zentrums für digitale Bildung, sieht in dieser Entwicklung jedoch eine große Chance für die hiesige Schullandschaft: „Lange Zeit haben wir uns in den großen internationalen Vergleichsstudien zum Stand der Medienkompetenz an Schulen immer im Mittelfeld bewegt. Aus dieser Position heraus haben wir nun die Möglichkeit, von den Entwicklungen in anderen Ländern zu lernen und unseren eigenen Weg zu gehen!“ Durchdachte und in der Praxis erprobte Unterrichtskonzepte, die eine Verknüpfung von klassischen und digitalen Unterrichtsmethoden und -materialien ermöglichen, sollten aus ihrer Sicht die Basis für diese Weiterentwicklung bilden.

Der Erlebnisraum bietet einen spannenden Einstieg (© Lara langfort-Riepe/EZdB)

Medienbildung weiter und gemeinsam denken

Für das Zentrum für digitale Bildung in Aachen bedeutet das neue Projekt eine weitere Intensivierung der bereits sehr engen Zusammenarbeit zwischen Land und Kommune im Bereich der Medienbildung. Ein regionaler Arbeitskreis zwischen dem Zentrum für digitale Bildung, dem Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Aachen und dem MediaLab der RWTH Aachen, die ebenfalls mit Technik ausgestattet wurden bzw. diese beschafft haben, wurde von der RWTH bereits ins Leben gerufen und soll eine sinnvolle Erprobung der Technik über die drei Phasen der Lehreraus- und -weiterbildung hinweg ermöglichen.

Das Zentrum für digitale Bildung wird alle Bildungseinrichtungen über die bekannten Verteiler informieren, sobald die Technik zur Erprobung und zum Verleih zur Verfügung steht.                             

Lara Langfort-Riepe

Über die Autorin: In der Abizeitung stand bei Berufswunsch: Irgendwas mit Medien für Kinder! Denn schon während ihrer Schulzeit berichtete Lara als rasende Reporterin für junge Menschen. Nach einem wissenschaftlichen Magisterstudium in Greifswald und Münster mit den Schwerpunkten Kindermedien, Medienbildung und Recht sowie einem Fernseh-Volontariat in Köln waren die Kindernachrichtensendung logo! genau wie der Kinderkanal KIKA und die Film- und Fernsehschule in Hamm wichtige Stationen in ihrem beruflichen Leben. So ist es kaum verwunderlich, dass Lara ein großes Faible für die Filmbildung hat. Seit dem Jahr 2016 leitet sie das Euregionale Zentrum für digitale Bildung.

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